Wir bereiten die Schülerinnen und Schüler auf eine tragfähige Berufswahlentscheidung vor
Entsprechend dieses Leitsatzes unterstützt die FER während der gesamten Schulzeit durch kontinuierliche, aufeinander aufbauende Berufsorientierungsmaßnahmen den individuellen Prozess einer fundierten Berufswahlentscheidung und garantiert nach einem Abschluss einen erfolgreichen Übergang in eine weiterführende Schule oder eine berufliche Ausbildung.
Im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) absolvieren die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs eine eintägige Potenzialanalyse, die mit einem örtlichen Bildungsträger durchgeführt wird. Die Potenzialanalysen finden im 1. Schulhalbjahr der Klasse 8 statt.
Durch die Potentialanalyse sollen die Jugendlichen auf der Grundlage unterschiedlicher Testverfahren und individueller Auswertungen ihre eigenen (beruflichen) Fähigkeiten und Fertigkeiten erkennen und benennen können und zu einer möglichst realistischen Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung gelangen. Alle Ergebnisse werden für jeden Einzelnen schriftlich dokumentiert und jeder Schülerin bzw. jedem Schüler sowie deren Eltern nach einem erläuternden Auswertungsgespräch ausgehändigt, damit Eltern und Schule gemeinsam die weitere (berufliche) Entwicklung des Kindes fruchtbar unterstützen und begleiten können. Die Ergebnisse sammeln die Schülerinnen und Schüler im Berufswahlpass, der als Portfolio-Instrument den gesamten individuellen Berufsorientierungsprozess bis zur Klasse 10 begleiten soll.
Drei Berufsfelderkundungen finden zeitgleich für alle Schülerinnen und Schüler statt. Durchgeführt werden sie in drei verschiedenen Betrieben bzw. Lehrwerkstätten eines örtlichen Bildungsträgers.
Dort erhalten die Schülerinnen und Schüler exemplarisch Einblicke in drei möglichst unterschiedliche berufliche Tätigkeitsfelder und können typische berufliche Prozesse beobachten. Die Berufsfelderkundungen bauen auf die Potenzialanalyse auf, denn und durch leichte berufliche Tätigkeiten in den Betrieben können die Jugendlichen ihre individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten insbesondere auch praktisch erproben. Sie erweitern zudem ihren berufs- und arbeitsweltlichen Horizont, indem sie Grundlagen über die in dem Betrieb ausgebildeten Berufe und die schulischen und persönlichen Voraussetzungen für eine mögliche Ausbildung sowie Aufstiegsmöglichkeiten erfahren. Alle gewonnenen Erkenntnisse können die Jugendlichen nutzbar machen in ihrem Entscheidungsprozess für einen geeigneten Betriebspraktikumsplatz.
Zur Vor und Nachbereitung der Berufsfelderkundungen nutzen die Schülerinnen und Schüler den Berufswahlpass, indem sie beispielsweise Vorabinformationen zu verschiedenen Berufsfeldern oder für sie wichtige arbeitsrechtliche Vorschriften (Hygiene, Arbeitssicherheit, besondere Arbeitskleidung) sammeln bzw. ihre Erfahrungen und Erkenntnisse bei den Berufsfelderkundungen aufschreiben.
Im 1. Schulhalbjahr besuchen die Klassen 9 das Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit Oberhausen. Dort erhalten sie unter fachkundiger Anleitung durch den für die FER zuständigen Berufsberater eine Einführung in diese jederzeit kostenlos nutzbare Einrichtung, die Jugendlichen im Prozess der Berufswahlentscheidung Hilfestellungen zu Fragen zu Ausbildung und Studium, Berufsbildern und Anforderungen sowie Arbeitsmarktentwicklungen anbietet. Insbesondere erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in das Internetcenter im BIZ, das sie für Online-Recherchen zur Ausbildungsstellensuche nutzen können. Auch werden sie vertraut gemacht mit dem Onlineportal planet-beruf.de für Schüler, das über alle wichtigen Fragen zur Berufswahl, Bewerbung und Ausbildung informiert. Damit werden die Jugendlichen befähigt, diese Selbstinformationseinrichtungen der Agentur für Arbeit sinnvoll in ihrem individuellen Berufsfindungsprozess nutzbar zu machen.
Im ersten Schulhalbjahr nehmen alle Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs klassenweise an einem Bewerbungstraining teil, dass in Kooperation mit einem örtlichen betrieblichen Partner durchgeführt wird.
Innerschulisch wird dieses Training vorbereitet und unterstützt durch den Fachunterricht Deutsch und Politik, in dem konkrete Schritte der Berufswahlvorbereitung, die Analyse von Stellenangeboten sowie auch das Erstellen von Standardschreiben zur Bewerbung thematisiert werden.
Der außerschulische Kooperationspartner übernimmt es, den Schülerinnen und Schüler die Anforderungen und Erwartungen an Bewerber/innen um einen Ausbildungsplatz aus betrieblicher Sicht transparent zu machen und gibt konkrete Tipps zu einer erfolgreichen Bewerbung bzw. einem gelungenen Vorstellungsgespräch.
Zum Ende des 1. Schulhalbjahres werden im 9. Jahrgang Betriebserkundungen durchgeführt, die an den Ausbildungs- und Berufsinteressen der Jugendlichen ausgerichtet sind. Damit erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in Kleingruppen einen Betrieb ihrer Wahl zu erkunden, um sich über betriebliche Strukturen zu informieren. Zudem erhalten sie in direktem Kontakt mit Ausbildungsleitern und Auszubildenden Erkenntnisse und Eindrücke über konkrete Ausbildungsmöglichkeiten und –modalitäten in Berufsfeldern bzw. Wunschberufen ihrer individuellen Wahl. Im Politikunterricht werden die Schülerinnen und Schüler inhaltlich auf die Betriebserkundungen vorbereitet.
Das Betriebspraktikum wird in der Regel im Mai eines jeden Jahres für die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs durchgeführt. Die Klassenlehrerinnen und Lehrer beraten und unterstützen die Jugendlichen bei der selbständigen und eigenverantwortlichen Findung eines Praktikumsplatzes in einem Ausbildungsberuf, der den bisher gewonnenen Fähigkeiten, Fertigkeiten sowie den Neigungen und Interessen des Einzelnen entsprechen bzw. möglichst nahe kommen sollte. Auch führen die Klassenlehrer Elterninformationen und –beratungen zu dieser Berufsorientierungsmaßnahme durch.
Ein Ziel des Betriebspraktikums ist es, ein zeitgemäßes Verständnis für die Arbeitswelt sowie für technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge zu entwickeln, was auch durch eine entsprechende inhaltliche Vor- und Nachbereitung des Betriebspraktikums im Politikunterricht unterstützt wird. Des Weiteren lernen die Jugendlichen, indem sie in realitätsnahen Arbeits- und Sozialsituationen einfache berufstypische Arbeitsvollzüge ausüben, ihre Eignung für bestimmte Tätigkeiten realistischer einzuschätzen. Zudem können sie die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen in der Arbeitswelt erkennen, z.B. Pünktlichkeit, Anstrengungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, und ihre eigenen Arbeits- und Sozialverhaltenskompetenzen weiterentwickeln. In einer reflektierenden Auseinandersetzung mit den im Praktikum gewonnenen Erkenntnissen und Erfahrungen können die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Berufsvorstellungen vertiefen bzw. korrigieren. Somit stellt das Betriebspraktikum nicht nur einen ersten konkreten Schritt zur Orientierung in der Berufs- und Arbeitswelt dar, sondern ist im Prozess der Berufsfindung von entscheidender Bedeutung.
Während des Betriebspraktikums werden die Schülerinnen und Schüler von einem Fachlehrer der Schule betreut. Der Beschäftigungsumfang eines Schülers im Betriebspraktikum liegt in der Regel bei täglich 7 Stunden. Für den Betrieb entstehen keine Kosten. Die Schüler sind, da es sich um eine Schulveranstaltung handelt, gesetzlich gegen Unfälle und Haftpflichtschäden versichert. Für das Praktikum gelten die Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes.
Nach dem Praktikum fertigen die Schülerinnen und Schüler einen Praktikumsbericht an, der in den Berufswahlpass aufgenommen wird.
Zum Ende des 1. Schulhalbjahres werden im 10. Jahrgang Schulerkundungen an örtlichen oder ortsnahen Berufskollegs und in der Oberstufe örtlicher Gymnasien und Gesamtschulen durchgeführt. Durch Unterrichtshospitationen und Beratungsgespräche an einer weiterführenden Schule ihrer eigenen Präferenz sollen die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, den individuell ausgewählten Lernort sowie seine Bildungsangebote im Sekundarstufen-II-Bereich kennen zu lernen und die schulischen Anforderungen mit ihren eigenen Erwartungen abzugleichen. Mit dieser Maßnahme wird den Jugendlichen eine konkrete und anschauliche Entscheidungshilfe angeboten, bevor sie eine Übergangsentscheidung in Form einer Anmeldung für einen Bildungsgang im (beruflichen) Bereich der Sekundarstufe II an einer weiterführenden (beruflichen) Schule treffen.
Zum Ende des 1. Schulhalbjahres werden in der FER für den 10. Jahrgang Info-Workshops zum Übergang in einen Beruf oder eine (berufliche) Schule der Sekundarstufe II angeboten. Diese Informationsveranstaltung für Eltern sowie Schülerinnen und Schüler wird von Beratungslehrkräften aus den örtlichen oder ortsnahen Berufskollegs und aus der Oberstufe örtlicher Gymnasien und Gesamtschulen sowie dem Berufsberater der Agentur für Arbeit durchgeführt und ergänzt den Erkundungstag in Berufskollegs und gymnasialer Oberstufe, insofern Eltern sowie Schülerinnen und Schüler sich nach eigener Präferenz über Bildungsangebote im Sekundarstufen-II-Bereich, Abschlussvoraussetzungen und schulische Anforderungen sowie Ausbildungsberufe informieren können, um eine fundierte und tragfähige Übergangsentscheidung treffen zu können.
Begleitet werden diese Maßnahmen durch ein ständiges Informations- und Beratungsangebot, das von den Klassen- und Fachlehrern und dem Berufsberater von der Agentur für Arbeit durchgeführt wird.
Individuelle Beratungen von Schülern und Eltern zu Ausbildungsmöglichkeiten sowie
klassenbezogene Beratungsstunden durch einen Berufsberater der Arbeitsagentur
Individuelle oder klassenbezogene Besuche von Berufsorientierungsveranstaltungen,
z.B. Ausbildungs- und Handwerkermessen, betrieblichen Tagen der offenen Tür,
Ausstellungen zur Arbeitswelt etc.
Berufsberatung Oberhausen für die Friedrich Ebert Realschule
Cornelia Isenbügel
Mülheimer Str. 36
46045 Oberhausen
E-Mail: cornelia.isenbuegel@arbeitsagentur.de
Tel.: 0800 – 45555-00
Die Berufsberatung hilft:
Die Berufsberatung kommt zu Sprechzeiten in eine Schule.
Termine in der Agentur können per Mail vereinbart werden.